Die Anfänge und die Zeit vor 1600
 
Die Ausbreitung des Christentums in unserer Heimatlandschaft Südspessart war nicht nur das Werk der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan (um 689) und ihrer Nachfolger nach der Gründung des Bistums Würzburg im Jahre 742. Eine andere Richtung der Glaubensverbreitung kam vom Rheintal her. Es ist möglich, daß Bonifatius, der von 746/47 bis 754 Bischof von Mainz war, weite Gebiete in den Einflußbereich "seines" Bistums brachte und der sogenannte Taubergau durch ihn Mainzer Bistumsgebiet wurde (Büttner 1957). Es ist aber auch möglich, daß der Spessart mit seinen Wäldern eine natürliche Grenze im Osten zog.
 
Wie dem auch sei, der Faulbach bildete 1000 Jahre lang exakt die Grenzlinie zwischen den beiden Bistümern. Bürgstadt war, vermutlich seit der 2.Hälfte des 8.Jahrhunderts, Pfarrei für die Christianisierung des Südspessarts, wie erwähnt, bis "zum Faulbach". Der Ort Faulbach war damit getrennt: Die Siedlung westlich des Baches hatte keine eigene Kirche und gehörte zu Mainz. Dagegen hatte der Siedlungsbereich östlich des Baches eine eigene Kirche und gehörte zum Bistum Würzburg. Pfarreigründung war 1319 (Wolbert 1983). erst 1656 wurde der ganze Ort dem Bistum Mainz unterstellt.
 
Die Menschen im Maintal wurden von der Urpfarrei Bürgstadt sellsorglich betreut. Schon vor 1214 wurde Dorfprozelten eigene Pfarrei mit den Filialen Stadtprozelten und Altenbuch. Stadtprozelten trennte sich 1323 von Dorfprozelten. Filiale war Neuenbuch. Fechenbach trennte sich 1311 von Bürgstadt und erhielt um 1549 Reistenhausen zugeteilt, weil Freudenberg, zu dem es vorher gehörte, evangelisch geworden war.
 
Mondfeld war 1343 eigene Pfarrei geworden und schon vor 1483 waren Breitenbrunn und Faulbach rechts des Baches seine Filialen. Um 1600 verlor Mondfeld seine Pfarrechte. Stadtprozelten übernahm die Betreuung. Altenbuch trennte sich 1810 von Dorfprozelten und erhielt die Rechte einer eigenen Pfarrei. Faulbach rechts und links des Baches wurde, wie schon gesagt, 1656 eine Pfarrei und dem Bistum Mainz zugeschlagen. Breitenbrunn war nach seiner Zugehörigkeit zu Mondfeld seit 1618 Filiale von Stadtprozelten. Erst 1916 erfolgte die Ernennung zur Kuratie.
 
Am 3.Juni 1814 kam das gesamte Gebiet nördlich des Mains zu Bayern und 1821 zum Bistum Würzburg (Schmitt 1986).

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